Transformation

Die Integration der Transformation

Veränderung findet statt. Schon immer. Aber immer schneller. Und immer heftiger. Die Märkte sind instabil, Preise spielen verrückt, Beschaffung, Logistik und Digitalisierung bekommen schlagartig einen ganz anderen Stellenwert. Das heutige Veränderungsmomentum ist enorm. Wie sollen wir darauf reagieren? Können wir noch proaktiv agieren?

Stablilität auf schwankendem Grund

Ein Erdbeben. Plötzlich schwankt der Boden, der sonst Stabilität und Halt bietet. Panik bricht aus. Menschen kreischen, stolpern, weinen und suchen Schutz. Verständliche Reaktionen. Im Wiener Prater gibt es eine Attraktion, bei der ebenfalls der Boden rüttelt und wackelt. Viel heftiger wie bei den meisten Erdbeben. Die Reaktionen der Besucher*innen: sie lachen, haben Spaß und versuchen spielerisch, das Schwanken auszugleichen. Was ist hier anders? Es ist die Einstellung, das Wissen, was sie erwartet, und der sichere, feste Grund auf der anderen Seite.

Unsicherheit und Veränderungen sind fixe Bestandteile unseres (Arbeits-)Lebens. Entscheidend ist, wie wir damit umgehen. Lassen wir uns immer wieder aufs Neue überraschen und in Panik versetzen, oder eignen wir uns Strategien und Mechanismen an, diese Dynamiken auszugleichen und sogar zu unserem Vorteil zu nutzen. Denn die Chancen für echten Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit sind größer denn je.

Wie reagieren?

Unternehmen, Teams und Individuen sind permanent gefordert, sich rasch und trotzdem bedacht auf die bekannten und potentiellen Veränderungen einzustellen. Die Selektion der tatsächlich relevanten Veränderungen ist der Schlüssel für die Auswahl der Bewältigungsstrategie. Der erste Schritt ist die Benennung, Auswahl und Priorisierung der Themen. Um ein vollständiges Bild zu bekommen, bedarf es strukturierter Arbeit und breiter Einbindung. Denn die Gefahr, aus einer eingeengten Perspektive heraus die Komplexität zu unterschätzen, ist enorm. Schwarmintelligenz und der Mut zu offener Kommunikation (und dem Teilen widersprüchlicher Beobachtungen) bilden die Basis.

Es gilt, den Blick nach außen zu richten. Die reine Innensicht kann verführen und falsche Stabilität suggerieren: „Wird schon nicht so schlimm werden. Es wird nicht so heiß gegessen wie gekocht.“ Das kann auf manche Übertreibungen der Märkte durchaus zutreffen. Der ehrliche Blick auf Strukturentwicklungen der eigenen Branche ist auf jeden Fall die bessere Alternative, als auf bessere (alte) Zeiten zu hoffen. Wir landen also wieder beim stark strapazierten Trend „Agilität“ – der systematischen Integration von Flexibilität und Anpassungen in kurzen Zyklen.

Stabilität durch Teamwork

Und es braucht Inseln der Stabilität, die dafür sorgen, dass trotz Unsicherheit gute inhaltliche Arbeit möglich ist, ohne in Aktionismus oder Kopflosigkeit zu verfallen oder noch schlimmer in die innere Kündigung und den Dienst nach Vorschrift. Die Teams, in denen man arbeitet, können solche Inseln sein. Der aktive und konstruktive Austausch mit Gleichgesinnten, die im sprichwörtlich „gleichen Boot“ sitzen, ist die neue Konstante. Umso wichtiger ist es, auch wenn sich Teamzusammensetzungen zunehmend rascher ändern, funktionierende und effiziente Zusammenarbeit sowie den Teamspirit aufrechtzuerhalten.